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Schuljahr 2019 - 2020


Ertragreiche Fortbildung für das Beratungsteam am Johanneum Gymnasium in Herborn

Konflikten im Schulalltag begegnen....

Welche Ursachen können Konflikte haben? Wie kann man eine destruktive Streitspirale durchbrechen und Konflikte konstruktiv bzw. nachhaltig lösen? Welche Gesprächstechniken sind bei der Schlichtung von Konflikten im schulischen Alltag nützlich? 

Diese Fragen stellten sich am Johanneum Gymnasium die Verbindungslehrer/innen Nicole Polaczek, Joachim Raabe und Heiko Ufkes sowie die beiden Schulsozialbetreuerinnen Hanna Hermann und Franziska Liebl im Rahmen einer zehnstündigen Fortbildung. Die Teilnehmer erlernten Gesprächstechniken wie das Aktive Zuhören, das Spiegeln von Gefühlen bzw. die Anleitung zum Perspektivwechsel und erweiterten dadurch ihre Beratungskompetenzen. Das erlernte theoretische Wissen wurde in praktischen Übungen angewendet und reflektiert. Inhaltlicher Schwerpunkt war die Moderation von Gesprächen zur Schlichtung von Streit, in denen ein fiktiver Konfliktfall zwischen zwei Streitparteien mithilfe des Mediationsverfahrens bearbeitet wurde.

Die schulinterne Fortbildung wurde von Tilo Benner geleitet, der als Lehrer des regionalen Beratungs- und Förderzentrums am Johanneum tätig ist und als Autor verschiedene Publikationen zu den Themen Gewaltprävention, Teambildung, Mediation und Mobbing veröffentlicht hat. Bei seinen Inputs wies er darauf hin, dass das Ziel einer Mediation eine von beiden Konfliktparteien akzeptierte, deutlich selbstverantwortete Problemlösung sei, welche der Persönlichkeit und den Bedürfnissen der Beteiligten gerecht werde. Der Konflikt werde mittels des Mediationsverfahrens entschleunigt, die Aggressionen der Konfliktpartner deeskaliert. Den Konfliktparteien werde zudem die Gelegenheit gegeben, gemeinsam Handlungsalternativen zu entwickeln, um in Zukunft ihr Zusammenleben zu verbessern. Außerdem habe ein Ergebnis, das gemeinsam von den Streitparteien erarbeitet worden sei und die Erwartung der Einzelnen aufnehme, größere Erfolgsaussichten zur Beilegung eines Konfliktes als ein „Machtwort“ oder eine Sanktion durch eine Lehrkraft.

Franziska Liebl, UBUS-Kraft am Johanneum, sah den Wert des Mediationsverfahrens unter anderem darin, dass dadurch Schüler darin geschult würden, Verständnis für andere zu entwickeln und Verantwortung füreinander zu übernehmen. Joachim Raabe bewertete die Fortbildung als sehr gelungen und wünscht sich weitere praxisnahe Schulungsangebote am Johanneum, um seine Beratungskompetenz als Verbindungslehrer weiter ausbauen zu können.

Die konstruktive Konfliktlösung durch das Mediationsverfahren ist am Johanneum schon lange etabliert und ein wichtiger Baustein im Bereich des sozialen Lernens. Bereits im Schuljahr 2004/05 bildete sich ein Lehrerteam fort, um anschließend selbst Mediationsgespräche anzubieten sowie Schüler der Jahrgangsstufen 9 und 10 in einem einjährigen Kurs zu Peer-Mediatoren auszubilden. Seitdem nehmen jedes Jahr ca. 20 Schüler an der Ausbildung teil, die anschließend als Klassenpaten für ein Schuljahr in den Jahrgangsstufen 5 bis 7 zur Klärung von Konflikten eingesetzt werden.

 

Beratungsteam Johanneum

 

 

Herborner Tageblatt vom 17.12.2019

 

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