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Schuljahr 2015 - 2016


Pubertät 2.0 – Einblick ins digitale Kinderzimmer (Lehrerfortbildung und Elternabend)

Unter dem Titel „Pubertät 2.0 – Einblick ins digitale Kinderzimmer“ fand am 19.11.2015 zum einen eine dreistündige Fortbildung für die Lehrer des Johanneums und am Abend ein Informationsabend für die Eltern der Klassen 5 statt.

 Günter Steppich, selbst Lehrer für Englisch und Sport und Fachberater für Jugendmedienschutz am Staatlichen Schulamt für Wiesbaden und den Rheingau-Taunus, informierte quasi in einem Crashkurs in überzeugender und durchaus unterhaltsamer Weise über Themen des Jugendmedienschutzes und den Umgang von Jugendlichen mit WhatsApp, Skype, Instagram, Snapchat sowie überSexting, Onlinemobbing, Videospiele, Smartphone-Apps, mobiles Internet, Extremismus und Pädophile im Netz.

Seiner Erfahrung nach sehe ein Großteil der Eltern und Lehrer die Mediennutzung der Kinder zu unkritisch.Immer früher gelangten die Kinder in den Besitz eines Smart phones und dadurch werde ihnen die komplette Erwachsenenwelt im Netz rund um die Uhr zur Verfügung gestellt, inklusive aller negativen Seiten. Es sei für Eltern absolut unverzichtbar, den Kindern die grundlegenden Spielregeln im Umgang mit dieser Technologie zu vermitteln und die vereinbarten Regeln konsequent anzuwenden. Die Mediennutzung sollte bis zum Alter von 16 Jahren aktiv begleitet werden, da jüngere Kinder noch nicht reflektiert und verantwortungsvoll mit Inhalten umgehen könnten, auf die sie mithilfe ihrer „digitalen Vollausstattung“ Zugriff hätten.

Die Kluft zwischen den Kindern, die oft als „digital natives“ bezeichnet werden, da sie quasi mit dem Internet und den damit verbundenen Technologien aufwüchsen, auf der einen Seite und Eltern sowie Lehrkräften, in deren Kindheit es diese Technologie noch nicht gab, auf der anderen, werde immer größer. Die Risiken nähmen permanent zu, nicht nur weil ständig neue problematische Aspekte auftauchten, sondern weil immer jüngere Kinder unbegleitet und unbedarft online seien und dabei auch einen technischen Vorsprung erlangten, den viele Erwachsene gar nicht mehr aufholen könnten. Das dürfe nicht verkannt und unterschätzt werden. Von selbst werde sich daran erst etwas ändern, wenn die ab den 90ern geborene Generation selbst Kinder hätten. Das dürfe man aber nicht abwarten, weil bis dahin viel zu viele Kinder seelische Narben davontrügen, die einerseits durch den unreflektierten Umgang mit den technischen Möglichkeiten entstehen könnten, andererseits durch den Zugriff auf alle Inhalte, die eigentlich für Erwachsene konzipiert wurden.

Von schulischer Seite werden die Schüler am Johanneum durch die Behandlung von unterschiedlichen Themen zum Bereich „Medien“ in vielen Fächern für die Problematiken der Nutzung der neuen Medien sensibilisiert, ebenso werden aber auch die zahlreichen positiven Aspekte des Gebrauchs dieser Medien und der verantwortungsvolle Umgang damit thematisiert.

Kirstin Hegeling

 

Bilder Günter Schütz

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