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Präventionskonzepte


Sexualisierte Gewalt

Im Jahr 2017 waren laut Kriminalstatistik 13.539 Kinder unter 14 Jahren Opfer von sexuellem Missbrauch, die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich höher. Das bedeutet, dass statistisch gesehen in jeder Klasse mindestens ein Kind sitzt, das einen Missbrauch erleben musste. Die Täter und Täterinnen kommen dabei zumeist (zu etwa 80%) aus dem direkten Umfeld der Kinder: Freunde, Bekannte, Familie, Freunde und Bekannte der Familie, Verwandte... Diese Zahlen decken sich mit den Erkenntnissen der SPEAK-Studie, die in Hessen durchgeführt wurde und ein ähnlich düsteres Bild zeichnet.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind sich einig, dass hier Handlungsbedarf besteht, der auch die Schule betrifft, da Schülerinnen und Schüler hier nicht nur einen großen Teil ihrer Zeit verbringen, sondern Schule auch den pädagogischen Auftrag hat, ein Schutzraum zu sein. So bietet das JGH eine erste Beratung für direkt oder indirekt betroffene Schülerinnen und Schüler und hat Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benannt, denen sich die Kinder anvertrauen können. Außerdem existieren im Rahmen eines Schutzkonzepts klare Handlungsabläufe bei Fällen von sexuellem Missbrauch - egal ob im schulischen oder häuslichen Bereich. Diese beinhalten, je nach Sachlage, auch die Kooperation mit dem Schulamt, Jugendämtern, Beratungsstellen und der Polizei. Besonders wichtig ist die Prävention. Je besser die Aufklärung, je klarer die Strukturen und je größer die Sensibilität für das Thema „sexualisierte Gewalt“, desto weniger Scham und Angst empfinden die Kinder, sich Hilfe zu holen, und desto besser können Präventionsmaßnahmen greifen. Wichtig ist es, Kindern ihre Rechte und, in den Fällen, in denen Jugendliche selbst zum Täter oder zur Täterin werden, Grenzen aufzuzeigen und auf deren Einhaltung zu achten und einzufordern. Prävention sollte zudem im Bereich der sozialen Medien erfolgen, da hier die Kinder früh mit entsprechenden Inhalten konfrontiert werden – oft ohne, so unsere Erfahrung aus der Praxis, dass sie darüber mit ihren Eltern oder Lehrkräften darüber sprechen, häufig aus Angst oder Scham. Diese Angst abzubauen ist ein wichtiger Teil unserer Aufgaben. Ganz gemäß dem Schulmotto: „In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas“ ("Wo es nötig ist Einigkeit, bei Zweifeln Freiheit, in allem mitfühlende, tätige Zuwendung").

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